Flüchtlinge auf der Flucht
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Verda richtete mehrere Aufrufe an das kantonale Migrationsamt und den zuständigen Regierungsrat, mit einem eigenen, grosszügigen Bündner Angebot beim Bund für die schnelle, unbürokratische Aufnahme von Flüchtlingen auf der griechischen Insel Lesbos einzustehen. Nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria wiederholten die Grünen den Aufruf und forderten den Kanton erneut auf endlich zu handeln. Es stünde Graubünden gut an, sich nicht wegzuducken und abzuwarten, sondern bei der Notfallhilfe mitzuziehen und beim Bund von sich aus vorstellig zu werden. Schliesslich ging Regierungsrat Peter Peyer in die Offensive. Über Twitter sagte er, dass die Zustände im Flüchtlingslager Moria unhaltbar seien. Es brauche eine durch den Bund koordinierte, humanitäre Aufnahmeaktion der Schweiz. Darin würde auch Graubünden einen Beitrag leisten, z.B. mit der Aufnahme von 100 Flüchtlingen, respektive 20 Familien. Verda freut sich über diese Ankündigung, erwartet nun aber konkrete Schritte.

Wir sind ein seit Jahrhunderten von der Migration geprägter und dem Tourismus in seiner wirtschaftlichen Bedeutung sehr zugetaner Kanton. Der Austausch mit den Menschen im Ausland prägt und ernährt uns. Wenn wir jetzt, in Zeiten grösster Not, auch die dazugehörende humanitäre Tradition nicht aufrecht halten und unsere ethische Verpflichtung wahrnehmen, verlieren wir unser Gesicht.

Wir erwarten weiterhin eine offizielle Aufforderung der Kantonsregierung an den Bund, aktiv zu werden und grosszügig zusätzliche Flüchtlinge aufzunehmen.
Kaspar Schuler, Vorstandsmitglied