Eigentlich hätte man erwarten können, dass die Enthüllungen zum Baukartell im Kanton Graubünden eine für eine spannende Ausgangslage für die Grossrats- und Regierungsratswahlen sorgen würden. Der Wahlkampf gewann aber zu keiner Zeit richtig an Fahrt. Dies schlug sich denn auch in einer mageren Stimmbeteiligung von kaum 36% nieder. Wohl konnte die Linke in den urbanen Zentren Chur und Davos Sitzgewinne verzeichnen und auch den Regierungsratssitz verteidigen, im Grossen und Ganzen bleibt aber alles beim Alten und die FDP zusammen mit der CVP verfügt sowohl im kantonalen Parlament wie in der Regierung über die absolute Mehrheit.

Ungünstiges Majorz-Wahlsystem

Der Versuch von Verda, im Grossen Rat einen Sitz zu erringen, war leider nicht von Erfolg gekrönt, wenngleich Kaspar Schuler als Kandidat im Kreis Maienfeld mit der Unterstützung der SP ein respektables Ergebnis verzeichnen konnte. Die vornehmlich ländliche Bevölkerung bevorzugte trotzdem die Hinterbänkler aus den etablierten Parteien.

Nebst dem für kleine Parteien ungünstigen Majorz-Wahlsystem sowie den z.T. sehr kleinen Wahlkreisen mit nur einem Mandat ist aber auch die nicht vorhandene Parteibasis bei den Grünen in Graubünden der Grund, weshalb es keine Grünen im Bündner Parlament gibt.

Auf jeden Fall danken wir Kaspar Schuler und all seinen Unterstützerinnen für den grossen Einsatz während des Wahlkampfes. Wir werden uns nun wieder weiter um die Entwicklung unserer Basis kümmern, so dass wir hoffentlich bei den nächsten kantonalen Wahlen im Jahr 2022 den langersehnten Sitz im Grossen Rat erringen mögen.