Verda stellt hier klar:

  • Die im Brief an die Kund*innen scharf kritisierte CO2-Abgabe dient der Senkung des fossilen Energieverbrauchs. Sie wird zum grössten Teil Privatpersonen und Firmen zurückgezahlt. Nur wer einen gravierend klimaschädlichen Verbrauch an Heizöl oder Benzin hat, kommt unter dem Strich finanziell negativ weg. Das erwähnt die Firma nirgends.
  • Die Schweiz ist entgegen Ihren Angaben nicht «in Sachen Klimaschutz bereits heute vorbildlich». Unser Land hinkt seit den frühen Neunzigerjahren den nötigen Massnahmen hinterher. Das nun zur Abstimmung kommende, endlich revidierte CO2-Gesetz wird es leider nicht einmal ermöglichen, das von der Schweiz mitunterzeichnete Klima-Abkommen von Paris zu erfüllen. Wir sind noch lange kein Vorbild.
  • Die Firma behauptet in Bezug auf die Heizsysteme ohne Begründung, dass «die Einwohner der Bergkantone mangels seriösen Alternativen wesentlich härter getroffen würden». Es bestehen mit der Nutzung von Abwärme (aus Kehrichtverbrennungsanlagen, Biomassekraftwerken, Grundwasser, Seewasser), Solarwärme und den technisch längst ausgereiften Wärmepumpen, Erdsonden, verschiedenen, modernen Holzfeuerungsarten (Schnitzel, Pellets, Stückholz) mehrere Ersatztechnologien, mit ausschliesslich einheimischen Energieressourcen. Regionen und Gemeinden setzen diese Energien in Wärmeverbunden ein. Mehr als die Hälfte der Haushalte in Graubünden heizen heute denn auch fossilfrei.
  • Kommt hinzu, dass dank dem CO2-Gesetz ein Klimafonds eingerichtet wird. Der Fonds ist gerade für die Bergregionen bei der Bewältigung der Klimakrise wichtig. So werden Anpassungsmassnahmen z.B. gegen Naturgefahren aus dem Klimafonds unterstützt.  Auch das widerspricht der Firmenaussage zur «wesentlich härteren» Betroffenheit der Menschen in den Bergkantonen.

Die Conrad-Storz AG schreibt vieldeutig: «Für uns als Firma ist Klimaschutz ein wichtiges Thema». Das muss aufgrund der Falschinformationen wohl so verstanden werden, dass die Firma realisiert, wie veraltet ihr Geschäftsmodell ist, es aber nicht verändern will. Es scheint sie nicht zu kümmern, dass sie so die auch für Graubünden dringend nötigen Klimaschutzmassnahmen torpedieren. 

Brief der Conrad-Storz AG an ihre Kunden/Kundinnen: