In ihrer Botschaft zeigt die Bündner Regierung die Dringlichkeit des Klimaschutzes eindrücklich auf: In den Alpen nimmt die Klimaerwärmung doppelt so stark zu wie im weltweiten Durchschnitt. Für das Berggebiet bedeutet dies noch mehr Naturgefahren. Der Aktionsplan Green Deal ist darum ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Das Pariser Klimaabkommen verfehlt der Aktionsplan dennoch deutlich. Sämtliche von der Regierung vorgeschlagenen Massnahmen sind darum dringend und ohne Abstriche umzusetzen. Gleichzeitig muss der Grosse Rat weitere ambitioniertere Schritte einleiten. Dazu gehört auch ein Absenkpfad für Netto-Null bis 2040 mit einem Steuerungs- und Kontroll-mechanismus. Für zögerliche Entscheide und Vertagungen haben wir keine Zeit mehr. Der Weltklimarat hat diesen Sommer im IPCC-Bericht eindrücklich gezeigt, dass wir gut daran tun, die 1.5 Grad-Grenze nicht zu überschreiten.

Das riesige erneuerbare Potential nutzen

Der Green Deal enthält gute Ansätze, auf denen weiter aufgebaut werden kann, wie der Klimaplan für die CO2-neutrale Landwirtschaft. Klimapläne braucht es nun zeitnah auch für andere relevante Sektoren, wie Gebäude, Verkehr, Industrie und Abfall. Im Gebäudepark dürfen ab 2030 keine fossilen Heizungen und Elektroheizungen mehr im Einsatz stehen. ÖV-Angebote, der Schienengüterverkehr und multimodale Verkehrsdrehscheiben sind stark auszubauen. Für die Bündner Industrie, die fast die Hälfte der Treibhausgasemissionen verursacht, ist ein ambitioniertes Reduktionsprogramm aufzugleisen und innovative Technologien voranzubringen. Es braucht zudem einen kantonalen Massnahmenplan für den Aufbau einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Das riesige Potential an Prozess-, Nah- und Fernwärme sowie Solarenergie ist in kommunalen Energierichtplänen aufzuzeigen und konsequent zu nutzen. Alle diese Bereiche liegen in der Kompetenz des Kantons und der Gemeinden und sind rasch umzusetzen.

Keine Steuergelder für klimaschädliche Projekte 

Die Einführung des Klimafonds begrüsst Verda – Grüne Graubünden ausdrücklich. Dieser ist mit Lenkungsabgaben, Mitteln aus der laufenden Rechnung, den Reserven sowie der Strassenrechnung zu äufnen. Auf eine Steuererhöhung ist zu verzichten. Der Green Deal ist so sozialverträglich und verursachergerecht finanzierbar. Sämtliche Finanzflüsse des Kantons sind zudem auf ihre Klimaverträglichkeit zu durchleuchten. Kantonale Subventionen, Wirtschaftsförderungsgelder sowie die Regionalentwicklung sind auf die Klimaziele auszurichten. Es dürfen keine Bündner Steuergelder mehr in Projekte fliessen, welche den Klimazielen zuwiderlaufen.

Herausforderung als Chance für die Wirtschaft nutzen

Es gilt, diese Herausforderungen anzupacken und als Chance für Innovation, Arbeitsplätze und eine nachhaltige Bündner Wirtschaft zu nutzen.