Flüchtlinge
© Alexas Fotos Pixabay

Der Brand im griechischen Flüchtlingslager Moria auf der Insel Lesbos hat erneut die Aufmerksamkeit auf die dortigen, unhaltbaren Zustände gelenkt. Verda, die Grünen in Graubünden, haben bereits anlässlich ihrer Generalversammlung vom 12. März 2020 einen Aufruf an den Leiter des kantonalen Migrationsamtes gerichtet, mit einem eigenen, grosszügigen Bündner Angebot beim Bund für die schnelle, unbürokratische Aufnahme von Flüchtlingen einzustehen. Die damalige telefonische Antwort war ausweichend: Das sei Bundessache.

Auch Graubünden muss handeln

Wir wiederholen darum unseren Aufruf am 10. September 2020 öffentlich. Von Vorangehen kann heute zwar keine Rede mehr sein. Doch es stünde Graubünden weiterhin gut an, sich nicht wegzuducken und abzuwarten, sondern bei der Notfallhilfe mitzuziehen und beim Bund von sich aus vorstellig zu werden. Wenn wir jetzt, in Zeiten grösster Not, auch die dazugehörende humanitäre Tradition nicht aufrecht halten und unsere ethische Verpflichtung wahrnehmen, verlieren wir unser Gesicht.

Handeln statt versprechen

Gleichentags reagierte Regierungsrat Peter Peyer erfreulicherweise per Twitter auf unseren Aufruf. Die Zustände im Flüchtlingslager Moria seien unhaltbar, schreibt der Regierungsrat. Es brauche eine durch den Bund koordinierte, humanitäre Aufnahmeaktion der Schweiz. Darin würde auch Graubünden einen Beitrag leisten, z.B. mit der Aufnahme von 100 Flüchtlingen, respektive 20 Familien. Verda freut sich über diese Ankündigung, erwartet nun aber konkrete Schritte.

 

 

Wir erwarten weiterhin eine offizielle Aufforderung der Kantonsregierung an den Bund, aktiv zu werden und grosszügig zusätzliche Flüchtlinge aufzunehmen.
Kaspar Schuler, Vorstandsmitglied