Die 99-Prozent-Initiative will festlegen, dass Einkommen aus Kapitalanlagen – wie zum Beispiel Dividendenerträge – ab einem bestimmten Schwellenwert zu einem höheren Satz (plus 50%) besteuert werden. Das soll ab einem Kapitalertrag von 100’000 Franken gelten. Um so hohe Erträge zu erreichen, müssen beispielsweise bei einem Zinsertrag von 2% mehr als fünf Millionen Franken Kapital vorhanden sein.

Soziale Gerechtigkeit in einer immer ungerechteren Schweiz

Die soziale Ungerechtigkeit nimmt in der Schweiz immer weiter zu. Oder wie es die ETH-Forscherin Isabel Martinez kürzlich im Tages Anzeiger* festhielt: «Das oberste 0,01 Prozent der Bevölkerung hat in den 90er-Jahren zwischen 4,5 und 6 Prozent aller Vermögen gehalten, jetzt sind es zwischen 8 und 12 Prozent. Das Kuchenstück der ganz Reichen hat sich also in den letzten Jahren verdoppelt.»

Die Juso, welche die Initiative lancierten, gehen von jährlichen Mehreinnahmen von 10 Milliarden Franken aus. Gerade für uns im Berggebiet, das in der Landwirtschaft oder dem Tourismus von der Bundesunterstützung stark profitiert, sollte es von höchstem Interesse sein, dass solche Erträge weiterhin fliessen und dank der Initiative tiefe und mittlere Einkommen entlastet und Familienleistungen, Bildung und Gesundheit gestützt werden können.